AleaSoft Energy Forecasting, 18. Juni 2025. Das Wachstum der erneuerbaren Stromerzeugung, die Dringlichkeit der Elektrifizierung der Nachfrage sowie die zentrale Rolle der Batteriespeicher standen im Mittelpunkt der Diskussionen in der 56. Folge der Webinare, die von AleaSoft Energy Forecasting organisiert wurden. Mit der Teilnahme von Experten von Engie Spain behandelte die Veranstaltung die aktuellen Herausforderungen des Strommarktes, regulatorische Chancen sowie die Perspektiven für die zweite Jahreshälfte und darüber hinaus.
Am vergangenen Donnerstag, den 12. Juni, fand die 56. Ausgabe der monatlichen Webinarserie statt, die von AleaSoft Energy Forecasting organisiert wird, ein Forum für Analyse und Diskussion zur Entwicklung des Energiesektors. An dieser Ausgabe nahmen Experten von Engie Spain teil, die bereits zum siebten Mal an diesen Veranstaltungen vertreten waren. Die anschließende Diskussionsrunde wurde von Daniel Fernández Alonso, Director of Strategy, Regulatory Affairs and Communications bei Engie Spain, Ignacio Sáenz Berruga, Head of Origination and Sales bei Engie Spain, Lola López Serrano, Head of Strategy and BESS RES bei Engie Spain, Júlio Cesar Nieto, Head of Regulatory Affairs bei Engie Spain, und Oriol Saltó i Bauzà, Associate Partner bei AleaSoft, mitgestaltet. Moderiert wurde die Runde von Antonio Delgado Rigal, CEO von AleaSoft.
Wachstumschancen im Erneuerbaren Sektor
Im Rahmen des Webinars wurden die Herausforderungen und Chancen erörtert, mit denen der Erneuerbare Sektor unter den aktuellen Bedingungen konfrontiert ist. Besonders im Fokus stand dabei das Problem einer zunehmenden Überkapazität, insbesondere zu mittäglichen Stunden mit hoher Solarenergieproduktion. Diese Situation wurde als eine Art „Wüstenwanderung“ für die Photovoltaik beschrieben, die neue Ansätze erfordert, um die Nutzung dieser Energiequellen bestmöglich auszuschöpfen.
Die Teilnehmer waren sich einig, dass die Elektrifizierung der Nachfrage entscheidend ist, um das Wachstum der erneuerbaren Stromerzeugung auszugleichen. Es besteht dringender Handlungsbedarf bei der Beschleunigung des Netzanschlusses neuer Verbraucher, bei der Annäherung der Preise im Endkundensegment an die Großhandelsmarktpreise sowie beim Ausbau von Energiespeicherlösungen wie Batterien.
Zudem wurde betont, dass Investitionsmodelle im Erneuerbaren Bereich langfristig angelegt sind – meist über einen Zeitraum von 25 bis 30 Jahren – und dass die gegenwärtigen Probleme vor allem in der Frühjahrszeit auftreten, während sich für den Rest des Jahres eine günstigere Situation abzeichnet.
Perspektiven der Batteriespeicherung
Die Energiespeicherung, insbesondere durch Batterien, wurde als einer der Schlüsselbausteine für die Fortführung der Energiewende hervorgehoben. Die Perspektiven sind positiv: Es befinden sich zahlreiche Projekte in der Entwicklung, und es wird ein erhebliches Wachstumspotenzial auf kurzfristige Sicht gesehen – vorausgesetzt, die erforderliche regulatorische Unterstützung ist gegeben.
Drei zentrale Handlungsfelder wurden für die Entwicklung von Batteriespeichern identifiziert:
Im Bereich Zugang und Anschluss gab es bereits Fortschritte. Batterien werden nun den Erneuerbaren gleichgestellt, und die Hybridisierung ist reguliert worden.
Im Zusammenhang mit dem Genehmigungsverfahren wurde darauf hingewiesen, dass zwar 14 GW an Projekten bereits Zugang und Netzanschluss haben, das Verfahren jedoch langsamer verläuft als ursprünglich erwartet. Als Lösung wurde vorgeschlagen, eine parallele Genehmigungsstrecke für Batterieprojekte einzurichten, um zu vermeiden, dass diese in den gleichen Warteschlangen wie die Erneuerbaren-Projekte stehen und dadurch das System nicht zusätzlich belastet wird.
Für die wirtschaftliche Realisierbarkeit der Projekte ist zudem ein klarer regulatorischer Rahmen erforderlich, bei dem Dienstleistungen wie die Primärregelung oder Kapazitätszahlungen angemessen vergütet werden. Ebenfalls betont wurde die Bedeutung staatlicher Förderprogramme – beispielsweise jener des IDAE mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (FEDER) –, da sie wesentlich zur Finanzierung und Umsetzung von Projekten beitragen.
Erwartungen für das zweite Halbjahr 2025
Bezüglich der kurzfristigen Prognosen wiesen die Experten darauf hin, dass sich mit dem erwarteten Anstieg der Nachfrage im Sommer auch die von der Photovoltaik erzielten Preise voraussichtlich wieder erholen werden, wie es in den vergangenen Jahren bereits der Fall war. Obwohl die Preise zu mittäglichen Stunden weiterhin unter dem Durchschnitt liegen dürften, sollte die Rentabilität von Fotovoltaikanlagen in den kommenden Monaten verbessern.
Auf mittel- und langfristige Sicht hängt die Entwicklung vom Gleichgewicht zwischen Nachfrage, verfügbarem Speicher und installierter Erneuerbare-Kapazität ab. Im Frühjahr 2026 könnte sich eine ähnliche Situation wie in diesem Jahr wiederholen, sofern nicht schneller Fortschritte bei der Installation von Energiespeichern gemacht werden. Dennoch waren sich die Teilnehmer einig, dass sich auf einem Horizont von zwei bis drei Jahren eine höhere Stabilität abzeichnen könnte.
Ausschreibung des IDAE für Projekte zur Energiespeicherung
Positiv bewertet wurde die neue Ausschreibung des IDAE für Projekte zur Energiespeicherung, die bis zum 15. Juli geöffnet ist und als Schlüsselfaktor für die Beschleunigung des Batterieausbaus gilt. Die Experten betonten, dass – trotz der relativ kurzen Frist zur Einreichung von Projekten – deren Wirkung entscheidend sein wird, um Einnahmen zu sichern und die Finanzierung der Vorhaben zu erleichtern.
Gleichzeitig wurde jedoch gewarnt, dass nach Abschluss der Ausschreibung das Hauptproblem erneut die behördliche Genehmigungsverfahren sein könnten. Diese hatten bereits bei früheren Förderaufrufen zu Verzögerungen geführt und manche Projekte daran gehindert, die festgelegten Meilensteine einzuhalten.
Kernpunkte zur Konsolidierung des Fortschritts bei der Energiespeicherung
Die 56. Ausgabe der AleaSoft-Webinare machte deutlich, dass sich der Sektor vor allem im Bereich der Energiespeicherung weiterentwickelt. Um die Realisierung der Projekte sicherzustellen, ist jedoch eine koordinierte Zusammenarbeit zwischen Behörden, Projektentwicklern, Finanziers und Energiemanagern unerlässlich. Die regulatorischen Signale sind positiv, doch es bleibt noch ein bedeutender Weg zurückzulegen, um ein ausgewogenes, wettbewerbsfähiges und dekarbonisiertes Energiesystem zu erreichen.
Analyse von AleaSoft Energy Forecasting zu den Energiemärkten in Europa, PPA und der Energiespeicherung
Am 10. Juli wird AleaSoft Energy Forecasting die 57. Ausgabe seiner monatlichen Webinarserie durchführen. In dieser Sitzung werden die jüngste Entwicklung sowie die Perspektiven der europäischen Energiemärkte behandelt, ebenso wie der aktuelle Stand des PPA-Marktes, mit besonderem Fokus auf die Sichtweise großer Verbraucher. Zudem werden die Chancen und Herausforderungen bei der Energiespeicherung im Mittelpunkt stehen.Ebenfalls thematisiert wird die aktuelle Förderausschreibung des IDAE mit einem Volumen von 700 Millionen Euro für Projekte zur Energiespeicherung. An der anschließenden Diskussionsrunde teilnehmen werden Pedro González, Director General von AEGE, der die Perspektive der großindustriellen, stromintensiven Verbraucher vertreten wird, sowie Roger Font, Managing Director Project Finance Energy bei Banco Sabadell, der die Herausforderungen und Möglichkeiten bei der Finanzierung erneuerbarer und Speicherprojekte im aktuellen Marktkontext analysieren wird.
Quelle: AleaSoft Energy Forecasting.