AleaSoft Energy Forecasting, 8. April 2025. In der Zeitung El Español veröffentlichte Nachricht mit der Meinung von Antonio Delgado Rigal, Doktor der Künstlichen Intelligenz, Gründer und CEO von AleaSoft Energy Forecasting, zu den möglichen Risiken auf den Energiemärkten angesichts der neuen Politik von Donald Trump.
US-Präsident Trump vertritt eine Weltanschauung, in deren Mittelpunkt das nationale Interesse der USA steht und die jede supranationale Struktur wie die Europäische Union mit Misstrauen betrachtet. Der innere Zusammenhalt Europas, seine strategische Autonomie und seine Position als globaler Akteur stehen auf dem Spiel.
In diesem neuen Kontext muss es sich für eine stärkere politische Integration entscheiden, seine Verteidigungskapazitäten stärken, seine technologische und energetische Souveränität konsolidieren und seine internationalen Allianzen über die traditionelle transatlantische Verbindung hinaus diversifizieren.
Die Krise von 2022 hat gezeigt, wie anfällig Europa für geopolitische Schocks sein kann. Auch wenn Fortschritte bei der Diversifizierung und Widerstandsfähigkeit erzielt wurden, bleibt die Energieabhängigkeit eine strukturelle Schwäche.
Neue globale Konflikte oder ein Rückzug der USA unter einer Regierung wie der von Präsident Trump könnten die Märkte weiter belasten. Deshalb ist es entscheidend, die Energiewende zu beschleunigen und die strategische Autonomie in diesem Bereich zu stärken.
Wenn die Tarifpolitik nicht flexibler gestaltet wird, steuern wir auf eine globale Krise mit unvorhersehbaren Folgen zu, nicht nur im Bereich der Energie.
Europa muss die Initiative ergreifen. Der Krieg in der Ukraine und der mögliche Verlust der bedingungslosen Unterstützung der USA zwingen den Kontinent, seine Rolle zu überdenken. Er kann sich nicht mehr ausschließlich auf externe Bündnisse verlassen: Er muss seine eigenen Verteidigungskapazitäten entwickeln, seine gemeinsame Außenpolitik stärken und eine gemeinsame strategische Vision entwickeln. Sicherheit und Verteidigung sind keine nationalen Angelegenheiten mehr, sondern wesentliche Pfeiler des europäischen Projekts.
Es sollte auch bedacht werden, dass die Energieunabhängigkeit ebenfalls Teil der europäischen Sicherheit ist.
Trump könnte einen Wandel beschleunigen, der bereits im Gange ist: den Übergang von einer Welt, die von Multilateralismus und traditionellen Bündnissen beherrscht wird, zu einer stärker fragmentierten, multipolaren und unbeständigen Welt.
Ihre „America first“-Vision kann Organisationen wie die NATO schwächen, regionale Gleichgewichte destabilisieren und Mächte wie China oder Russland beflügeln. Europa muss sich auf eine Welt vorbereiten, in der die Stabilität nicht mehr durch die Präsenz der USA gewährleistet wird, sondern durch seine eigene Fähigkeit, mit Einigkeit, Schnelligkeit und Entschlossenheit zu handeln.
Die heutige Globalisierung, die in den 1990er Jahren begann, ist durch eine tiefgreifende weltweite Verflechtung gekennzeichnet, nicht nur in wirtschaftlicher, sondern auch in technologischer, kultureller, sozialer und ökologischer Hinsicht. Diese Globalisierung ist gefährdet und hat schwerwiegende globale Folgen, wenn wir 40 Jahre zurückgehen.
Die Entscheidungen von Präsident Trump könnten das strategische Umfeld für die großen Energiekonzerne erheblich verändern. Wenn sich die USA aus den Klimavereinbarungen zurückziehen oder Anreize für die Öl- und Gasförderung schaffen, könnte dies die globale Investitionsdynamik verändern, eine Ausweitung der fossilen Energien zum Nachteil der erneuerbaren Energien fördern und zu regulatorischer Unsicherheit führen.
Die Unternehmen werden sich auf ein stärker polarisiertes Umfeld einstellen müssen, in dem die rechtlichen Rahmenbedingungen, die Märkte und die gesellschaftlichen Erwartungen in den einzelnen Regionen immer stärker divergieren.
Die Unternehmen müssen sich auf einen möglichen weltweiten Rückgang des Verbrauchs und ein Szenario sehr dynamischer Entscheidungen vorbereiten, um sich an die Veränderungen anzupassen, die auf uns zukommen könnten.